Kapitel 8: Johann Wolfgang Churchill
- frolger
- 8. Okt.
- 1 Min. Lesezeit

"Ich hatte nur für kurze Zeit ein Poesie-Album, da haben auch nur ein paar Leute reingeschrieben, dann wurde es mir zu kitschig, aber Gefühle habe ich schon – und einen Sinn für das Schöne, sagen wir: Poesie.
In mein Album hat kein Mädchen reingeschrieben, ich habe auch keins gefragt. Christoph hat nur verteilt auf die Ecken seiner Seite geschrieben: »In allen«, »vier Ecken«, »soll Freundschaft« und »drin stecken«. Und Felix hat geschrieben: »Das Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt. – Johann Wolfgang von Goethe«.
Danach habe ich mir angewöhnt, wenn ich wollte, dass etwas wichtig klingt, immer dazu zu sagen, dass es von Goethe ist. Wenn man die toten Leute zitiert, nehmen einen die lebenden Erwachsenen gleich viel ernster. Außerdem ist sowieso fast alles von Goethe, und was nicht von Goethe ist, ist von Churchill. Wenn es um Liebe und Poesie geht: Goethe. Bei Tod und Krieg: Churchill. Damit kommt man ziemlich weit."
Ennos Tanz, Kapitel 8



Kommentare